Stefanie Hofmann und Oliver Pesch werden gemeinsam und als erstes nicht miteinander verwandte Duo vom SV Fellbach zum „Sportlichen Vorbild“ gekürt.
Es ist die wohl begehrteste Auszeichnung, die der SV Fellbach zu vergeben hat: der seit 1974 verliehene Wanderpreis „Sportliches Vorbild“, dessen erster Empfänger der Gewichtheber und Kraftdreikämpfer Willi Müller war. Üblicherweise werden damit Einzelpersonen für ihr sowohl sportliches als auch ehrenamtliches Engagement geehrt. Gelegentlich jedoch erhalten – wie in diesem Jahr Stefanie Hofmann und Oliver Pesch aus der Volleyballabteilung – engagierte Duos die silberne Schale. „Ich finde bei beiden erstaunlich, dass sie sich schon so lange kontinuierlich engagiert haben“, sagte SVF-Vorstandsmitglied Tilmann Wied im Vorfeld der am nächsten Dienstag (19.30 Uhr, Parkrestaurant) im Rahmen der Jahreshauptversammlung stattfindenden Ehrung.
Da es sich bei der 29-jährigen Marketingmanagerin eines Schulbuchverlags und dem 31-jährigen Realschullehrer um jüngere Semester handelt, muss das Engagement für den Verein bereits in ganz jungen Jahren begonnen haben. Tatsächlich sind beide Preisträger schon mehr als zwei Jahrzehnte eng mit dem Ballsport verbunden. Bei beiden waren oder sind bereits die Väter beim SV Fellbach in bedeutsamen Positionen aktiv. Toni Pesch leitete mehrere Jahre die Volleyballabteilung und war während der Zeit in der ersten Bundesliga Hallensprecher bei fast allen Rundenspielen. Zudem war er selbst sportlich aktiv und spielte den Ball unter anderen auch seinem Teamgefährten Werner Hofmann zu. Der Vater von Stefanie Hofmann ist seit vielen Jahren Volleyball-Trainer und auch stellvertretender Vorstand beim SVF.
Auch der sportliche Werdegang der Sprösslinge hat so viele Parallelen, dass die Auszeichnung als Duo folgerichtig ist. „Dadurch, dass wir ähnlich angefangen haben und im gleichen Bereich aktiv sind, haben wir immer viel zusammen gemacht“, sagt Stefanie Hofmann. Sie haben sich als Trainerin und Trainer von Frauenteams verdient gemacht. Bei Oliver Pesch, der in seinem Beruf unter anderem Sport unterrichtet, war es die erste Vertretung der Volleyballerinnen, die sich auf ihn und die bereits 2018 als „Sportliches Vorbild“ geehrte Co-Trainerin Alexandra Berger verlassen konnte. Um die Anfängergruppe Volleykids kümmert sich Stefanie Hofmann als Trainerin ebenso wie um das demnächst in der A-Klasse auflaufende dritte Frauenteam. Einzelne Spielerinnen betreut die ehemalige Jugendleiterin bereits seit 2009, denn ihre Karriere als Trainerin startete mit den E-Jugend-Mädchen. Als Jugendtrainer hat auch Oliver Pesch nach seinem Wechsel vom TV Oeffingen beim SV Fellbach begonnen. In seinem Fall waren es die B-Jugend-Volleyballerinnen, die von den fundierten Kenntnissen des Mittelblockers profitierten. Kenntnisse, die bei beiden auch aus langjähriger praktischer Erfahrung resultieren. Oliver Pesch musste aus Zeitgründen zwar nach der vergangenen Saison seinen Einsatz in der zweiten Vertretung der Männer beenden, zuvor hatte er sich aber 13 Jahre lang ununterbrochen am Netz eingebracht. Stefanie Hofmann spielt nach wie vor im zweiten Frauenteam, das zuletzt den Aufstieg in die Landesliga geschafft hat.
Das erste nicht miteinander verwandte Duo, das jetzt vom SV Fellbach als „Sportliches Vorbild“ ausgezeichnet wird, ist darüber hinaus in etlichen weiteren Positionen ein Aktivposten der Volleyballabteilung. Die Bandbreite reicht von der Organisation von Ferienspaß-Aktionen und Trainingslagern über das einwöchige Rudelcamp in der Gäuäckerhalle I bis hin zum Thekendienst an den Spieltagen. „Wir sind beide Vereinsmenschen“, sagt Oliver Pesch und fasst so das vielfältige Engagement zusammen – Tilmann Wied kann dazu nur sehr eifrig nicken.
Der Wanderpreis „Sportliches Vorbild“ wird am kommenden Dienstag im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Vereins übergeben. Beginn ist um 19.30 Uhr im Parkrestaurant des SV Fellbach.
Michael Käfer Fellbacher Zeitung